Pohlheimer SPD informiert sich über heimische Landwirtschaft

Pohlheimer SPD informiert sich über heimische Landwirtschaft

Besuch am Hof Obersteinberg der Familie Fay

Am 15. Oktober 2022 besuchten Mitglieder der Pohlheimer SPD-Fraktion den Hof Ober-steinberg von Familie Fay in Watzenborn-Steinberg.
Peter Fay und Sohn Thomas führten die Gruppe über den Betrieb und stellten die Philosophie des Familienunternehmens vor, das breit aufgestellt ist und neben dem Ackerbau auch Rinder, Schweine sowie Hühner hält und die damit erzeugten Produkte zum Teil über den Hofladen am Betriebsstandort vermarktet.

„Wir legen großen Wert auf die Regionalität und bewirtschaften unsere Ackerflächen größtenteils biologisch nach der EU-Öko-Verordnung; die Tierhaltung erfolgt konventionell, da hier einige Anforderungen des ökologischen Landbaus uns vor Probleme stellen; beispielsweise ist es kaum möglich ökologisch gezüchtete Ferkel aus der Region zu bekommen, und auch die Versorgung mit regionalem Bio-Eiweißfutter ist sehr schwierig. Wir wollen aber kein Futter verwenden, das enorme Transportwege aus Asien zurückgelegt hat. Den Großteil der Futtergrundlage erzeugen wir im Betrieb selbst“, erläuterte Peter Fay. Die Tiere werden direkt im eigenen Schlachthaus vor Ort verarbeitet und vermarktet, ebenso die Eier aus den beweglichen Hühnerställen, die rund um den Hof dem Federvieh reichlich Auslauf verschaffen.

Thomas Fay merkte an, dass bei der aktuellen Marktsituation zwischen konventioneller und Bio-Ware fast kein Preisunterschied mehr besteht. „Und das, wo wir bei Bio nur etwa die Hälfte ernten. Da muss man sich genau überlegen, wie ein ausreichendes Einkommen erzielt werden kann. Denn letztlich müssen wir mit unserer Arbeit auch Geld verdienen – über den Stundenlohn brauchen wir hier erst gar nicht reden.“

Ein ebenso großes Problem sei die ausufernde Bürokratie: „Wir müssen quasi jedes Mal dokumentieren, wenn wir nur den Stall ausfegen“, erklärte Thomas Fay. Und die Flut an Vorschriften, die sich zudem dauernd verändern, mache eine langfristige Investitionsplanung, wie sie für ein landwirtschaftliches Unternehmen nötig ist, fast unmöglich.

SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Alexander zeigte sich beeindruckt vom Elan der Betriebsleiter und sagte Unterstützung aus der Pohlheimer Politik zu – beispielsweise wenn Erweiterungen der Photovoltaik am Betrieb geplant werden. „Wir stellen hier gerne den Kontakt zum neuen Klimaschutzmanager der Stadt her, um solchen Maßnahmen zügig zum Erfolg zu verhelfen.“
Problematisch für die Landwirtschaft ist auch das Rekrutieren von Nachwuchskräften; hier wird die SPD den Kontakt zum Jugendbeauftragten der Stadt vermitteln, um geeignete Werbemaßnahmen für Jugendliche zu planen.